Der Belebte Körper

Der Belebte Körper ist für mich

 

  • Schlüssel zum Tanz
  • Zugang zur inneren Weisheit, Klarheit und Kraft
  • Wegweiser für ein inneres und äusseres Gleichgewicht

  • der andere Massstab von „Schönheit“
  • Zugang zum SELBST, eingebettet zwischen Geist, Psyche und Materie

  • die Voraussetzung für ein Wirken in einer Neuen Welt, die sich grade aufmacht, die Geschichte des Kampfes zwischen den Dualitäten zu überwinden.

 

Schlüssel zum Tanz

 

Ein Belebter Körper braucht nichts tun um zu tanzen.

Er ist einfach.

Er tanzt sich einfach.

Er wird getanzt.

 

Alle Tanztreffen beginnen damit, nicht zu tanzen!

 

Alle Tanztreffen beginnen mit der Einladung, anzukommen.

In Bewegung. Oder in Nicht-Bewegung.

Sich wahrzunehmen.

 

Wenn die Einladungen und verbalen Vorschläge angenommen werden, sich selbst im Innen oder bestimmte Faktoren im Raum wahrzunehmen, folgt die Bewegung. Das liegt in unserer Natur. Das liegt in unseren Propriozeptoren, kleinen Sinnesorganen in unserem Gewebe. So haben wir einst begonnen, die allerersten Bewegungen zu tun. Wir nehmen Neues wahr, wenn wir uns bewegen. Wir bewegen uns, um wahrzunehmen.

Uns im Verhältnis zur Schwerkraft.

Den Körper im Bezug zum Raum.

Uns in Beziehung zu Anderen.

 

So begeben wir uns auf eine Somatische Reise, die uns in unserem Innersten ganz natürlich ist.

Wenn unsere Gedanken diesen Prozess nicht unterbrechen, gelangen wir so, wenn die Musik uns dann noch trägt, ganz leicht in unseren eigenen Tanz

 

Das braucht Übung.

Denn die Gedanken sind hartnäckig.

Vielleicht bewerten sie den Tanz, der da so zart entsteht.

Oder setzen stur durch, was sie bisher für „richtig“ tanzen gehalten haben.

Oder bestehen auf dem, was sich letzte Woche „richtig“ angefühlt hat.

Aber jedesmal, wenn der Mensch sich auf die Reise macht, in seinen Körper hinein und von da aus wieder in den Raum - und vielleicht in den Kontakt mit der Musik oder dem Raum oder einer Bewegungsfolge oder einem anderen Körper – stärkt er die Gewissheit, dass er den „richtigen“ Tanz für den jetzigen Moment finden kann.

Aus dem Belebten Körper heraus.

 

Der andere Massstab von „Schönheit“

 

In diesem Zustand erlebe ich mich und andere Menschen als „präsent“.

Wach.

Bereit.

Egal ob wild oder still, laut oder leise – in diesem Körper herrscht eine Wachheit bis in alle Zellen hinein. Dieser Mensch wirkt lebendig, stimmig in sich. In sich. Und das macht so schön!

 

Das ist ein Aspekt, den ich in der ganzen Diskussion über Body-Positivity vermisse!

 

Ich vermisse den Aspekt, dass ein Körper sich anders anfühlt, wenn er von innen gefühlt, geweckt, bewohnt, bewegt wird. Er fühlt sich weder wie eine Last noch wie ein Mittel zm Zweck an. Er fängt an, sich wie ein Wunderwerk voller Möglichkeiten anzubieten, ein Spielfreund, ein Berater, ein Helfer.

Ich fühle mich frei und geschützt in meinem Körper, wenn er so präsent ist. Ich fühle mich wohl. Ich fühle mich schön.

Und ich erlebe einen Menschen als „Schön“, als strahlend, als lebendig, als stimmig in sich, der so präsent ist in seinem Belebten Körper.

 

 

Zugang zu innerer Weisheit, Klarheit und Kraft

 

Durch die Arbeit mit der Idee des Body-Mind Centering habe ich gelernt, dass es einen Unterschied macht, in welchem Bereich meines Körpers ich präsent bin.

 

Und in welchen Bereich ich meine Präsenz in Form von Gedankenkraft schicke.

 

Ganz eindeutig wird die Bewegung eine andere, wenn ich mich auf Hände und Füsse statt auf meine Körpermitte konzentriere.

Aber es macht auch einen Unterschied, ob ich meine Aufmerksamkeit auf meinen Brustraum oder meinen Bauchraum lenke.

Ich kann weitergehen und feststellen, dass mit dem Fokus auf den Magen eine andere Bewegung entsteht als mit dem Fokus in der Milz.

Dass es etwas verändert, ob ich mich der Blutversorgung in diesem Bereich verbinde oder mit dem Bindegewebe!

 

Und nicht nur die Bewegungen verändern sich. Abhängig von dem Ort meiner Präsenz verändert sich mein „Mind“. Die Qualität, in der ich mich wahrnehme. Mein Denken, Fühlen, Handeln passen sich subtil aber erstaunlich eindeutig an.

 

Wegweiser für ein inneres und äusseres Gleichgewicht

 

Da es im Körper nichts gibt, was es nicht gibt, finde ich auch für jede Unausgewogenheit in meinem Denken, Fühlen, Handeln eine Ressource, die diese Unstimmigkeit ausbalancieren könnte.

 

Wenn ich in meinen Bewegungen, meinen Gedanken, meiner Stimmung etwas Unausgewogenes entdecke, hilft mir meine Bewegung und die Stimme meines Körpers herauszufiltern, um was es gerade geht. Und meistens liegt in der Wahrnehmung meines Seins und meinem mich-dieser- Wahrnehmung-Zuwenden schon die Lösung!

 

Der Belebte Körper ist – jedesmal wenn ich ihn belebe – ein Messinstrument für wo ich mich eigentlich gerade befinde. Ein Ausdruck- und Auskunftgeber über mein momentanes Sein und er hält auch noch die Ressourcen bereit, mich neu auszurichten.

 

In Stille oder in Bewegung.

Im inneren Dialog oder mit einer äusseren Begleitung.

In Kontakt oder allein.

Durch das Wort, das Bild, die Berührung oder den Tanz.

 

Zugang zum SELBST eingebettet zwischen Geist, Psyche und Materie

 

Nein, ich erkläre und definiere mich nicht allein über den Körper.

Auch ich habe mir einen Zugang zu meinem befreiten Sein geschaffen, in dem ich psychotherapeutische und spirituelle Wege gegangen bin.

 

Meine Erkenntnisse über mein Sein und So-Sein und Hier-sein auf dieser Welt zu dieser Zeit finden aber alle ihre Entsprechung in meiner Somatik. Ich ordne bestimmte Kräfte bestimmten Systemen oder Körperteilen zu und finde über sie wiederum Zugang! Es ist ein untrennbarer Dialog entstanden zwischen meinem geistigen, seelischen und körperlichen Audruck.

Den ich täglich nutze.

Der sich köstlich anfühlt. Und kraftvoll.

Genussvoll.

Sinnlich und sinnvoll.

 

Die Voraussetzung für ein Wirken in einer Neuen Welt, die sich grade aufmacht, die Geschichte des Kampfes zwischen den Dualitäten zu überwinden.

 

Charles Eisenstein spricht von dem Pendeln zwischen der Alten und Neuen Geschichte, zwischen der Zeit der "Separation" und dem "Interbeing".

Eckhart Tolle spricht von dem Ruf, in das Räumliche Bewusstsein einzusteigen, statt im Objektbewusstsein zu verharren.

Dr. Reinhard Friedl spricht von der Ablösung der Neurozentriertheit, um unsere Herzensweisheit anzuerkennen....

Wie fühlen alle, dass wir in einer ausserordentlich spannenden und spannungsgeladenen Zeit leben. Dass etwas zu Ende geht und etwas Neues beginnt.

In uns erleben wir diesen kollektiven Wandel auch. Vielleicht erleben wir uns als einen Spiegel der Welt und der herrschenden Verhältnisse.

Vielleicht ist es aber auch andersrum und wir erschaffen uns genau die Welt, die in unserem Innen schon wirkt.

Dann ist die Anerkennung unseres Somatischen Seins

mit seiner Weisheit

und seinem kreatürlichen Instinkt

für alles Genüssliche, Spielerische und Sinnliche,

für das Gleichwertige, Verbindende und Lebendige

ein Beitrag, den wir leisten können, um unseren Platz einzunehmen im "Großen Wandel".

 

Dann ist die Anerkennung unserer Unsicherhet und unseres Nicht-Wissens angesichts der Dringlichkeit unseres Handeln-Müssens

eine kostbare Einladung, uns

gemeinsam

behutsam

auf neue Forschungsreisen zu begeben.

 

"So eine Zärtlichkeit mit mir selbst wieder zu erlangen (...)

Von diesem Ort aus bin ich die größte Widersacherin des kapitalistischen Ausbeutungssystems. Nicht weil ich kämpferisch die Faust zum Himmel strecke, um irgendein System zu verteufeln, und damit den Feind ins Außen verlege, sondern weil ich mich zu sehr liebe, um mich weiter zu verraten." Teresa Heidegger